Der finale Text, die finalen Fotos der Biike 2020 finden sich auf der Folgeseite mit der Bezeichnung "finaler Text" wieder. Es gibt einen einzigen Grund für diesen Umstand: Der Blogger

war zu geschwätzig und zu zeigefreudig, jedenfalls für den Website-Provider, der ihn - wegen des limitierten Datenvolumen je Seite - auf der Zielgeraden brachial einbremste und zur

Eröffnung einer zweiten Seite nötigte. Grrr ... :-(

 

 

Samstag, 22. Februar

Wieder "Landunter", der erste frühmorgendliche, noch schlaftrunkene Blick aus dem Fenster verriet es. Die in der Nacht  im Halbschlaf wahrgenommenen Sturmgeräusche deuteten es bereits an. Zwar nicht ganz so viel Wasser auf der Hallig wie beim ersten Mal, aber es reichte aus, um einen erneuten Warft-Arrest zu bescheren. Der Weg zu den anderen Warften abgeschnitten. Der Wind wurde wieder zum Sturm, in Spitzen Orkanstärke. Auf der Westerwarft untergebrachte Gäste waren auf sich alleingestellt; im Laufe des Tages versorgten Jörn und seine Leute sie mit dem Notwendigsten auf wohl abenteuerliche Weise, die nur denen vorbehalten ist, die sich mit Wind, Meer und Hallig auskennen.

Unerschrockene wagten sich auf dem gangbar gebliebenen Weg zum Warftrand, um das vom Nordwest-Sturm gegen dem Sommerdeich gepeitschte Meer aus nächster Nähe zu erleben. Wie mit den Menschen zürnend stiegen die Wellen an diesem Hindernis in die Höhe und schleuderten Gischt und Fontänen in ihre Richtung, fuhren den besonders Vorwitzigen um die Füße, als griffen sie nach ihnen. Faszinierend und beängstigend zugleich.

Der Mann und das Meer. Zwiesprache mit dem Element, aus dem alles Leben hervorging? Hadert es mit  ihm und seinen Artgenossen ob der vielen Wunden, die sie ihm und seinen Bewohnern im Laufe der Erdgeschichte zufügten?

Beschwörungsformel, um die aufgewühlte See zu besänftigen?  Im Sommer mitunter Badestelle, nun ein ziemlich ungastlicher Ort. Nur noch wenige Zentimenter fehlen, dann macht sich das Meer über die Hallig her. Dieses Mal beließ es der "Blanke Hans" bei der Drohung.


(Dem obigen Foto ist ein Video unterlegt.)

Nicht viel fehlte zum erneuten "Landunter", wenige Zentimeter waren es noch. Das Fauchen des Sturmes teilt sich dem Betrachter nicht mit. Dem Blogger war´s, als griffe die See nach ihm, als er filmte und die ersten Wellen über den Sommerdeich schwappten und ihm um die Füße fuhren.

 

Dem Besucher vom Festland ist anzuraten, Vorsicht walten zu lassen. Das Wasser kommt schnell, steigt schnell und was es sonst noch im Schilde führen mag, weiß und kennt er nicht. Die Ratschläge der Hallig-Leute halten

sich in Grenzen. Hinter vorgehaltener Hand sollen sie schon mal witzeln, daß ein gewisser Schwund bei

den Gästen in Kauf zu nehmen ist.

(Dem obigen Foto ist ein Video unterlegt.)

Erneut bemächtigt sich das Meer der Kulturlandschaft der Menschen, auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist. Mal rangen die Menschen der See das Land ab, mal holte sie es sich zurück, ließ nur noch die Warften, künstlich aufgeschüttete Erdhügel, zu.  Auch diese umlagert sie häufig, als warte sie darauf, sie erstürmen zu können.

 

(Dem obigen Foto ist ein Video unterlegt.)

Gefahr ist im Verzug, wenn die See den niedrigen Sommerdeich genommen hat und ins Halliginnere strömt. Dann hat niemand mehr etwas unterhalb der Warften zu suchen. Das Wasser steigt in Minutenschnelle.

 


Drei Tische gibt´s im gastlichen Haus, weisen mehr oder weniger festgefügte Stammbelegschaften auf, so

ein bißchen geheimbündlerisches Flair verströmend, verschworenen Gesellschaften gleich, so gut

wie kein Hineinkommen für Neulinge. Der hier zuoberst zu besichtigende Tisch ist die Heimstatt des Bloggers,

selbiger sitzt, wie´s sich geziemt, auf der Außenposition. Darunter die beiden weiteren Tische, der zuunterst abgelichtete durch unvorsehbare Ausfälle erheblich dezimiert.


Freitag, 21. Februar

Das Wetter bleibt sich treu. Sturm und Regen, letzterer in gewohnter waagerechter Flugbahn, fühlt sich bisweilen schmerzhaft an wie Hagelschlag. Nur handverlesen machen sich ein paar Unverdrossene zu Fuß auf den Weg zum Biikefeuer-Platz, immerhin so um vier Kilometer eine Strecke,  ebenso wenige lassen sich vom Rolfs-Taxi dorthin kutschieren. Nicht verwunderlich, daß das Holz nicht so richtig brennen mag, trotz massiver Unterstützung durch die Männer vom Fach, die dem Holz mit allerlei Hilfsmitteln zu Leibe rücken, mit denen nur Feuerwehrleute umgehen sollten. Schließlich schlagen ein paar Flammen weidlich aus dem Holzhaufen heraus und es dauert nicht lange, bis die ersten halbverbrannten Holzstücke herausgezerrt und als Lieferant die Farbe für die obligatorische Kriegsbemalung liefern. Aber Achtung, den Rußtransporteuren droht bei unsachgemäßem Vorgehen Brandblasengefahr! Erwartungsgemäß fällt der Erzähler bald Frerk in die Hände, der ihn in kurzer Zeit mit ein paar "Köm" abfüllt. Dann geht´s auch schon wieder zurück, auch wenn der Holzstapel nicht mal zur Hälfte verfeuert ist. Denn wer zu spät heimkommt, kommt beim Grünkohl leicht zu kurz. Zurück ist´s eine arge Schinderei, mitunter so, als ob man gegen eine Wand anrennt, denn der Nordwest, nun von vorne, läßt sich wahrlich nicht lumpen.



Freitag, 21. Februar

Der Tag, auf den alles hinausläuft. Biike! Biike-Tag! Um ihn ranken sich allerlei Legenden und Geschichten: Verabschiedung der Walfänger, Ende des Winters, Vertreibung von bösen Geistern. Vielleicht deshalb die meist menschenähnliche Kreation zuoberst auf dem Scheiterhaufen? Mal sehen, wie sie nach dem vielen Regen und dem gerade mal vier Tage zurückliegenden "Landunter" das trockene Holz herkriegen, um die Sache

 

starten zu können. Doch die Hallig-Feuerwehr ist mit von der Partie, und Feuerwehrleute wissen nicht nur, wie man ein Feuer löscht, sondern auch, wie man eines in Gang bringt. Am Abend soll´s wieder regnen. Doch der Blogger ist sich sicher, daß auf Landsende, dem südöstlichsten Zipfel der Hallig, zur angesagten Zeit ein paar Flammen gen Himmel schlagen. Und Frerk mit der Köm-Flasche über das Festgelände kreiselt.


Dauerbaustelle Hanswarft, die Hauptwarft der Hallig, auch "Hooge-City" tituliert. Wichtigster Bestandteil des in den 'Sommermonaten, wenn die Tagesgäste kommen, touristisch bedeutsamen "Bermuda-Dreiecks", dessen Route noch die Backenswarft und die Kirchwarft umfaßt.

"Bonjour Tristesse" , sagen häufig Leute vom Festland beim Betrachten solcher Fotos, "da ist doch nichts, was treibst Du da?"

"Doch", könnte man entgegnen, "da ist eine ganze Menge, doch Du siehst das nicht."

Die Biike-Woche ist bekanntlich nicht als Urlaub gedacht, dient nicht der Erholung. Erfahrene Biiker wissen das. Sie wissen auch, daß die Erholung nach der Biike-Woche beginnt. Gleichwohl muß das Wetter natürlich nicht tagelang unbedingt genau das typische Wetter aufweisen, das im Februar nun mal in der Gegend vorherrscht. Keinen Trost, auch wenn gut gemeint, spendet das nebenstehend abgelichtete Getränk, das der Blogger erstmalig und unvorbereitet in sich hineinschüttete und das ihm für eine gewisse Zeit die Sprache verschlug. Es soll selbst in Feuerzeugen funktionieren.



Donnerstag, 20. Februar

Ein grauer Tag, ein trüber Tag. Man sitzt lange beim Frühstück, es schwärmen keine großen Gruppen aus, vereinzelt verteilen sich zumeist schwarze Punkte im Grün der Fennen, die sich langsam fortbewegen. Der Wind hat sich wieder zum veritablen Sturm gemausert, wer draußen war, hat seinen Sport für den Tag erledigt.

Die kleine Lücke in der Ferne ist das Hafentor, dort hinaus wird das überschüssige Wasser in die See entlassen. Drückt das Wasser von draußen rein, schließt es sich automatisch. Kann aber wohl auch mit der Hand gesteuert werden.

"De Liekedeelers"? Zu gleichen Teilen aufteilen oder so ähnlich heißt das wohl übersetzt. Hört sich ziemlich nach Störtebeker und  anderem zwielichtigem Personal an. Und das auf der Hallig? Na, na, Ihr Hooger ...

Noch immer läuft die Hallig leer. Hat das Wasser erstmal den Sommerdeich überstiegen, füllt sich die Hallig wie eine Schüssel, die bei fallendem Wasserstand der Nordsee nur über die Sieltore wieder trockenfallen kann. Das klappt aber nur, wenn nicht gleich das nächste "Landunter" folgt.


Noch immer steht Wasser auf den Fennen, im wesentlichen sind´s die Rückstände vom Landunter und die beharrlichen Regenschauern der letzten Tage. Zu sehen ist die Ipkenswarft, dieses Mal von der östlichen Seite aufgenommen. Daneben - als hauchdünner Strich zu erkennen - die kaum noch auszumachenden Überreste der untergegangenen Pohnswarft.


Mittwoch, 19. Februar

Auf dem Bild, wo sich der Mast einer Wetterstation in den Himmel reckt, spielte sich vor vielen, vielen Jahren eine wahre Tragödie ab. Die See holte sich in einer Nacht die dort gelegene Pohnswarft, riß alles Leben, die Menschen wie ihre Tiere, bei einer der vielen Sturmfluten in den Tod und zerstörte das Anwesen vollständig, kein Stein blieb auf dem anderen. Seitdem liegt diese Stätte auf der Hallig brach und immer dann, wenn der Blogger dort vorbeikommt, muß er an jenes schreckliche Geschehen denken. 


Blick Richtung Nordwest, aufgenommen in der "Kurve" der Westerwarft. Hier kommen die Wetterfronten an, die Stürme, die das "Landunter" bringen. Deshalb ist hier der Sommerdeich, der einzige Schutz der Hallig, besonders wehrhaft ausgeführt. Hier liegt die Hallig am höchsten, doch am Ende steht auch hier die See beträchtlich über der steinernen Barriere. Die Wasserfärbung ist eine völlig andere als auf dem Foto daneben, am längsseitigen nordöstlichen Sommerdeich aufgenommen, nur wenige hundert Meter entfernt, nur wenige Minuten später gemacht. Am tiefsten ist das Terrain im Vorland der Backenswarft, dort kommt das Wasser als erstes über den Sommerdeich und macht sich über die Fennen her.

Das Wasser vom "Landunter" ist verschwunden, doch noch nicht so ganz. Das Land, jedenfalls das unmittelbar hinterm Sommerdeich gelegene, wirkt wie ein Schwamm. Dem Wanderer sind zu dieser Zeit noch Stiefel anzuraten, denn es gurgelt und spritzt allerorten um ihn herum. Der Blick geht hier in südwestliche Richtung. Im Dunst und hinter Regenschleiern verborgen liegen Norderoog- und Süderoogsand. Schlechtes Wetter baut sich dort gerade auf, das den Berichterstatter wenige Minuten später mit peitschendem  Regen und Hagelschlag angeht.



Dienstag, 18. Februar

Der Tag danach, nach Landunter. Die Hallig läuft leer, taucht wieder auf aus der Wasserwüste. Wenn man nicht zu weit abseits läuft, geht´s schon wieder ohne Gummistiefel. Die Sieltore stehen offen, aus denen das Wasser heftig den Weg in die offene See sucht. Noch immer arbeitet sich der Sturm an den wenigen  Fußgängern ab, die er garantiert genauso lange vor sich hertreibt wie er sich ihnen mit Macht in den Weg stellt, wenn sie gegen ihn anlaufen müssen.

Heute trafen wohl die Letzten der Biike-Stammbelegschaft ein, die Opfer des plötzlichen "Landunters"  wurden und wegen des Ausfalls der Fähre unfreiwillige Hotelaufenthalte einlegen mußten, darunter auch Elvira und Egbert aus Jena sowie Jens und Michael aus der Hamburger Kante.

Blick von der Hanswarft in nordöstlicher Richtung. Fast mittig die Backenswarft, links die Kirchwarft. Noch immer ist "Hooge City" eine gerümpelvolle Baustelle, wirkt nicht wirklich einladend. Das geht wohl besser zu machen.

Hierunter verbirgt sich ein Video (mit Geduld aufzurufen, aber es läuft an nach geraumer Zeit), das den Tag danach ziemlich  symptomatisch wiedergibt. Hat schon was von Tristesse, erinnert irgendwie an Katerstimmung. Doch auch irgendwie schön.



Montag, 17. Februar

Einmal mußte es, sollte es passieren. "Landunter"! Endlich! Seit vielen Jahren Hallig-Besucher, -Liebhaber, -Enthusiast. Bislang immer leer ausgegangen, doch schon in der Nacht heulte und tobte Aiolos, der Gott der Winde, um die Lorenzenwarft herum, deutete Poseidons mögliches Kommen dem Unruhigen, dem Schlaflosen an,  der immer wieder ans Fenster sprang und in die Dunkelheit hinausspähte. Nichts zu sehen, nur die Lichter auf und über der fernen See, die dort immer zu sehen sind. Dann schreckte er hoch, draußen graute es. Und da war es, das Wasser, die See, am Fuße der Warft, dunkel, geheimnisvoll, auch furchteinflößend. Nichts wie rein in die Klamotten und raus auf die Warft, wo der Gott der Winde ihn sogleich am Schaffitchen packte und hin- und herschüttelte und ihm ins Ohr schrie, daß nur er und sein Götterkumpel Poseidon allein jetzt das Sagen hätten und die Menschen hier nichts zählten, nur geduldet seien und Poseidon nur darauf wartete, die Wogen höher nach oben zu jagen bis zum Warftrand und noch darüber hinaus ...

Hört sich für manche Ohren sicher kitschig an, doch "Landunter" auf einer Ansichtskarte und im Original um die Füße herum unterscheiden sich mächtig. Da wird man klein und demütig und bemerkt, wie völlig unbedeutend man ist in den Geschehnissen der Natur, die sich nicht im geringsten um uns schert. Und das ist auch gut so.

Foto links: Der Sturm flaut ab, die Ebbe hat begonnen, die See zieht sich zurück.

 

 

"Landunter"  - ein eher gemäßigtes -

                         in Aktion =Video rechts

Nur Geduld, es dauert ein wenig, bevor es startet ... :-)




Sonntag, 16. Februar

Wow! Schon so oft auf der Hallig gewesen, doch solchen Sturm noch nicht gehabt. Auf zur Kirche, zu Fuß, jedenfalls ein paar Handabgezählte, die unbedingt, obwohl zumindest der Schreiberling nicht der Frömmste ist, zum Gottesdienst wollten. Aber eigentlich war mehr der Weg das Ziel. Windstärken geschätzt in Spitzen und Böen so um 10 - 11, ringsum nichts, aber auch gar nichts als Windschutz auf dem tischplattenebenen Fleckchen Erde. Da gab´s die volle Dröhnung. Und Regen als Zugabe. Mitunter war die halbe Straße vonnöten, um auf den Beinen zu bleiben. Und um nicht in einen der Gräben verweht zu werden. Der Blogger mit seinem Magersucht-Gewicht war übel dran, wünschte sich oft ein paar Kilogramm vom Begleitpersonal auf die Rippen. Ohne seemännischen Breitbein-Schritt gab´s kein Vorwärtskommen. Wie mächtig angedunt sah´s bestimmt aus der Ferne aus. Klar, es ging verschärfend auch noch über zwei Halbzeiten: Hin- und Zurück. Und zurück im Hotel wurde abgeklatscht: Spiel gewonnen!

Der Tag ist noch nicht zu Ende. Bis zum Abendhochwasser soll der Sturm, man spricht von einem Orkantief, anhalten. Landunter? Muß nicht sein. Doch auch das wäre was Neues für den Blogger. Muß ja nicht gleich wie "Xaver" daherkommen. Gegen 18.50 Uhr wird Höchstwasserstand sein. Leider - oder Gott sein Dank? ;-) - ist´s dann schon dunkel draußen.


Samstag, 15. Februar

Kurzfristig um einen Tag nach vorne verlegte Überfahrt, denn die Rederei verriet seit Freitag auf ihrer Website, daß sie am Sonntag kein Schiff auf die Halligen loslassen wird: Der nächste Orkan, die nächste Sturmflut seien im Anmarsch.

Irgendwie hatte der Buschfunk funktioniert, ein beträchtlicher Teil an Leuten fand sich beizeiten am Anleger ein. Man fror vor sich hin und staunte, denn in Sichtweite vom Hafen lag die "Hilligenlei" fest und mußte - es herrschte Niedrigwasser - auf Wasser unterm Kiel warten.

Ungewohnte Leere, keine LKWs,kaum PKWs. Die "Seeadler" im Hintergrund läuft mit aus, bleibt am Ende zurück, biegt Richtung Hallig Gröde ab. 

Das Oberdeck wie ausgestorben. Ist den Leuten zu kalt, zu stürmisch. Dagegen Hochbetrieb im Bauch des Schiffes. Da gibt´s was zu essen, zu trinken. Und warm ist´s dort auch.



 

 

 

 

 

Freitag, 14. Februar

 

Kaum zu glauben! Einen Tag nach "Landunter". Als wäre nichts geschehen. Die Erde muß wie ein Schwamm oder wie ein Sieb beschaffen sein. Mal abgesehen davon, daß das meiste Wasser bei Niedrigwasser, sprich: Ebbe, durch die Sieltore in die See abfließt, sofern dort allerdings das Wasser nicht so hoch ansteht, daß nichts abfließen kann. Trotzdem: Schier unglaublich, wie solche Wassermassen einfach wieder verschwinden. Die Hallig wieder voll da, aus dem Meer herausgehoben, herausgeschoben, auferstanden. Faszinierend.

 

 

 

 

 

 

 

 



Donnerstag, 13. Februar

Hooge taucht wieder auf. Es soll, hört man auf die Wetterfrösche, vorerst die letzte  Sturmflut mit Landunter gewesen sein. Mhmm, so kritisch war´s mit der Anreise für den Blogger bislang nur einmal, als die vereiste See anfänglich nicht mitspielte und genau die erste Fähre nach tagelangem Ausfall die seine war. Trotzdem: Ruhe kehrt erst ein, wenn er drüben ist.

Mittwoch, 12. Februar

Mhmm, vielleicht doch ein bißchen unbehaglich zumute? Hooge anhaltend unter Wasser, seit Tagen schon, heute soll das Nachmittagshochwasser die letzte von fünf aufeinanderfolgenden Sturmfluten sein. Die Fähre soll immer noch nicht fahren. Klar, geht ja auch nicht. Es gibt Zuspruch: "Bis Sonntag ist alles weg." Na ja, ich hoffe mal mit. Mhmm, Biikefeuer? Feuer? Woher wollen sie das ganze trockene, jedenfalls halbwegs trockene Holz denn heranschaffen? 



10. Februar, so um die Mittags- und frühe Nachmittagszeit. So rasch kann`s gehen. Zwischen den Aufnahmen der Webcams liegt eine Zeitspanne von etwas mehr als einer Stunde, vielleicht anderhalb Stunden. Da müssen die Gäste schon gehörig aufpassen, deren Gastgeber noch viel mehr auf ihre Gäste, daß alle Mann rechtzeitig wieder an Deck, sprich: auf der Warft sind. Um diese Jahreszeit sind aber wohl nicht so viele Festlandsbewohner auf der Hallig unterwegs. Wer vom Wasser überrascht würde, wenn das Wasser über den Sommerdeich kommt, hätte ein Problem. So ab 1,40 Meter über dem normalen Hochwasser schwappt die Nordsee über den Deich, und dann läuft das bißchen Land ziemlich rasch voll. Da müßte man ziemlich schnell auf den Füßen sein, vor allem, wenn man im Westen der Hallig überrascht wird und auf der Ockenswarft sein Quartier hat. ;-) Im Ernstfall wär´s bestimmt nicht lustig.



Und das hier links ist mit Jörns Webcam geschossen, auch ziemlich zum Höchstwasserstand am 10. Februar. Kaum zu glauben, daß wir hier in ein paar Tagen wieder zu Fuß unterwegs sind. Atmosphärisch so in die Richtung von Theodor Storms Husum-Gedicht: "Am grauen Strand, am grauen Meer ....". Viel ist ja nicht zu erkennen, aber so sieht´s eben aus, wenn Himmel und Erde und Meer miteinander verschwimmen. Schön? Ja, himmlisch schön.



Dienstag, 4. Februar

Schade, so schade! Aus dem tiefsten Baden-Württemberg reiste sie an mit ihrem Sohn, seit vielen Jahren schon. Sie gehören, wie man so sagt, zum Inventar. Nun fallen sie aus, jammerschade, hoffentlich nur das eine Mal. Vielleicht könnt Ihr beiden ja hier ein bißchen mitlesen, was sich bei der neuen Biike-Woche so tut auf der Hallig. Vielleicht schreibe ich ein bißchen mehr als sonst deshalb hier hinein. Hilft vielleicht ein bißchen. .

Dienstag, 4. Februar

Kann ja nicht schaden, das Fährticket frühzeitig online zu buchen. Übers Internet und Digitalisierung wird viel geschimpft, vor allem von den älteren Jahrgängen, doch hat´s auch Gutes an sich. Heute schon mal geregelt, das Ticket schon auf ´s  Smartphone runtergeladen. Erspart das Anstehen an der Verkaufsbude. Wer weiß, was dann für ein Wetter ist.

Sonntag, 2. Februar

Mhmm, noch zwei Wochen. Viel tut sich an Vorbereitungen noch nicht. Das mitzunehmende Gepäck unterscheidet sich nicht von der letzten Gepäckschlepperei. Da ohne Auto auf die Hallig, ist sparsames Einpacken angesagt. Aber vergessen heißt vergessen. Mal kurz ins Geschäft rein und die Plasikkarte raus und Daheimgebliebenes nachkaufen, klappt nicht.



Mittwoch, 29. Januar

Ist das wirklich schon fast ein Jahr her, daß man sich auf der Hallig traf? Man mag`s  kaum glauben. Ein ganzes Jahr! Und von dieser Zeiteinheit steht  dem Menschen bekanntlich nur eine limitierte Anzahl zur Verfügung. Jeder Tag, jedes Jahr ein Unikat, nicht wiederholbar. Ein Grund mehr, daß die Biike-Woche zu mindestens gefühlten drei Wochen ausgelebt wird. Hat sich der Blogger jedenfalls vorgenommen.

Montag, 27. Januar

Buch, mehr Heft, aber gebunden, ist in Arbeit, d. h., der Text ist virtuell bei der Druckerei gelandet. Die Zeiten, als noch die Postkutschen oder später die gelben Autos die Manuskripte durch die Landschaft fuhren, sind passé. Mhmm ... die Autorin G. R. aus H. ahnt bestimmt noch nichts. Oder doch?

Sonntag, 26. Januar

Wie bei der Bundeswehr. Abstreichen der Tage respektive Wochen. Nur noch 3 (in Worten: drei) Wochen bis zum Ablegen in Schlüttsiel. Hoffentlich kein Eisgang bis dahin, dabei hat´s der Blogger doch viel einfacher  als die meisten anderen. Kieler haben ja fast ein Heimspiel. Doch es gab Jahre, da mußte er sich auf der BAB durch - zugegeben: kleinere - Schneewehen kämpfen. Muß sich nicht unbedingt wiederholen.



Samstag, 25.01.20

Da gibt´s noch ein Manuskript zu lesen. Schon mal probegelesen und ein bißchen lektoriert, aber wirklich nur ein bißchen und dabei wird ´s auch bleiben. Vielleicht auch schon mal drucken lassen, bevor es wieder auf die Hallig geht? Die Autorin zierte sich, doch das ist schon eine Weile her. Und warum eigentlich?  Sieht doch so viel gefälliger aus im Vergleich zum Blätterstapel.  Und der Text kam doch beim Vorlesen prima rüber.

Dienstag, 21.01.20

Natürlich ist ein postives, wie sagt man im mit Anglizismen gespickten Neudeutsch, Feedback wohltuend für den, der in die Tasten haut. Kam schon reichlich an. Fast wie Doping. Doch Vorsicht ist geboten. Wie im richtigen Sport: Nicht überziehen.

Dienstag, 21.01.20

Heute in einem Monat ist Biike-Tag. Der Tag, um den sich - fast - alles dreht. Da steht Sport auf der Tagesordnung. Tagsüber auf Kurs irgendwohin, es sei denn, es regnet Katzen und Hunde, und von einer Seite weht, bläst oder stürmt bekanntlich ja immer der Wind, so daß vornehmlich die Beinmuskulatur bereits aufgewärmt ist. Und am frühen Abend dann zum Biikefeuer-Platz, zu Fuß für die meisten, sind´s hin und zurück so bummelig um sieben Kilometerchen. Gab dabei auch schon mal Regen in waagerechter Form, muß aber nicht unbedingt dieses Jahr so sein.



Schon das Frühstücksbuffet rechtfertigt die Anreise ... ;-)


Die Bürgermeisterin von Hooge, Katja Just, war übrigens im vergangenen Jahr in Kiel und stellte dort im Rahmen einer Literaturveranstaltung ihr zu dieser Zeit ziemlich neues Buch "Barfuß auf dem Sommerdeich"  vor (inzwischen brachte sie bereits dessen Fortsetzung heraus), das nach kurzer Zeit auf der "Spiegel"-Bestseller-Liste stand. 

Der Kontakt ergab sich während der letztjährigen Biike-Woche in Karen Tiemanns "Blauer Pesel", wo sie gemeinsam mit Swantje Boyens, der "Herbergsmutter" auf der Folkertswarft, den zahlreichen Gästen einen sehr unterhaltsamen Nachmittag bot.

Die Lesung an historischem Ort in Kiel war ein toller Erfolg, volle Hütte sozusagen, die Leute waren begeistert.

 Zahlreiche Bücher - und auch CDs von Swantje Boyens selbstgedrehtem Sturmflut-Film -  gingen über den Verkaufstisch (Swantje mußte leider absagen, da bereits beträchtliche Scharen junger Gäste ihre Folkertswarft gestürmt hatten und sie somit unabkömmlich war.

 

Wen noch mehr interessiert, kann duch Mausklick den Flyer - unterhalb dieses Textes - komplett öffnen. 

 

 



 

 

 

 

 

Frau Bürgermeisterin am Lesepult. Das Drumherum paßte komplett: Umgebauter ehemaliger Pferdestall auf geschichtsträchtigem Gutshof, Wetter, Leute, Essen, Stimmung .... alles ohne Fehl und Tadel. Es gibt halt Tage, die sind einfach schön.

 

Vielleicht gibt´s ja noch eine weitere Lesung in Kiel mit Katja, dann mit dem Fortsetzungsbuch. Heißt übrigens "Frische Brise auf dem Sommerdeich"


Samstag, 18.01.20

Kaum ist die Info über die wieder auferstandene Hallig-Freunde-Website raus, fährt die Zahl der Aufrufe schlagartig in die Höhe. Tja, die Sehnsucht nach dem flachen, meerumschlungenen Stückchen Erde ist wohl nicht totzukriegen. Was zieht uns da eigentlich so hin?

Schon in Vorfreude auf den "Blauen Pesel". Wer sonst kann noch so gut "Friesentorte" wie Karen Tiemann?



Fotos der Webcams vom Freitag, 17.01.20 ; oben die auf der Backenswarft postierte, unten die von der Hanswarft. So richtig aufgeräumt  sieht das auf "Hooge-City" wirklich  nicht aus. Unübersehbar die Rückstände des letzten kleinen "Landunters". Damit ist aber nicht das Gerümpel gemeint, das rührt von der Bauerei her; nein, das sind vielmehr die kleinen Seen und Tümpelchen, die sich im grün der Fennen zeigen und bald wieder verschwunden sein werden. Es sei denn, die Nordsee macht sich erneut über die Hallig her.


Freitag, 17.01.20

Neue Meldungen gelesen, daß die Halligen auf Dauer - wie lange soll das sein, welche Zeitspanne ist gemeint ? - dem Anstieg des Meeresspiegels nicht standhalten werden. Mhmm, nicht gerade aufbauend so kurz vor der Anreise. Doch die Erde hat sich um die Meinung ihrer Bewohner noch nie sonderlich gekümmert. Vielleicht kommt es doch noch ganz anders. Uns Heutige wird das sowieso nicht mehr so richtig angehen.

Donnerstag, 16.01.20

Klar, der Klimawandel macht auch vor den Halligen nicht halt. Gefühlt mehren sich die "Landunter", auch wenn sie´s oft nicht über ein kleines "Landunter" bringen" Es geht wohl in der Jahreszeit immer früher los damit und hört später auf. Einige der Besucher auf Zeit sind ja ganz wild darauf, es endlich mal miterleben zu können. Muß ja nicht gleich eine Jahrhundertflut sein, hofft man wohl.

Montag, 13. 01.20

Tja, der neue Countdown hat begonnen. Nicht gleich dramatisch. Nur die Feststellung, daß es nur noch 35 Tage bis zur Anreise sind, jedenfalls für diejenigen, die sich die ganze Woche reinziehen. Und das sind wohl die meisten unter uns.